Multimedia-Forensik als Teildisziplin der digitalen Forensik
Abstract
Die Vielzahl neuer Publikationen zum Thema Multimedia-Forensik verlangt nach Reflexionen über die Definition dieses neuen Forschungsgebietes und dessen Beziehung zu bereits etablierteren Disziplinen. Dieser Aufsatz entwickelt eine Strukturierung forensischer Disziplinen anhand der Natur der ausgewerteten Beweismittel. Demnach zählen sowohl Computer-Forensik als auch Multimedia-Forensik zur Klasse der digitalen Forensik. Nichtsdestotrotz unterscheiden sich beide Gebiete angesichts ihres zugrunde liegenden Beobachtermodells, welches den Blick des Forensikers auf die Realität (oder Teile davon) beschreibt. Durch die nur eingeschränkt beobachtbare Realität ergeben sich für die in der Multimedia-Forensik analysierten Sensordaten wichtige Implikationen hinsichtlich der Zuverlässigkeit gewonnener beweiserheblicher Tatsachen. Während eine perfekte Verschleierung von Straftaten im Bereich der Computer-Forensik prinzipiell möglich ist, kann bei Anwendung von multimediaforensischen Techniken nicht erwartet werden. Die im Aufsatz ausgeführten Argumente stützen sich auf konkrete Beispiele und nehmen Bezug auf etablierte Verfahren.
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